Die Fehmarnsundbrücke: Von der „Kleiderbügel-Brücke“ zum historischen Wahrzeichen

Die Fehmarnsundbrücke, oft liebevoll „Kleiderbügel“ genannt, ist seit 1963 eine unverwechselbare Verbindung zwischen Ostholstein und der Insel Fehmarn. Für die Inselbewohner war der Bau der Brücke ein gewaltiger Schritt in Richtung Moderne, denn zum ersten Mal in der Geschichte war Fehmarn zu Fuß oder per Auto vom Festland aus erreichbar. Ihr liegt eine lange Planungsgeschichte zugrunde.

Die Idee einer Brücke über den Fehmarnsund existierte bereits seit 1912. Konkrete Planungen folgten 1941, doch erst im Nachkriegsdeutschland nahm das Projekt Fahrt auf. Nach Vorarbeiten im Jahr 1952 begannen 1960 die Bauarbeiten.

Ein Symbol des Fortschritts:

Die Fertigstellung der Brücke im Jahr 1963 markierte einen Wendepunkt für Fehmarn und trug zur wirtschaftlichen Entwicklung der Insel bei. Sie symbolisierte den Aufbruch Schleswig-Holsteins in die Moderne und stand für die Verbesserung der Infrastruktur in der Region.

Technische Details:

Die 963 Meter lange Fehmarnsundbrücke ist eine kombinierte Straßen- und Eisenbahnbrücke. Sie überspannt den Fehmarnsund mit einer lichten Höhe von 23 Metern und bietet eine Durchfahrtsbreite von 240 Metern für den Schiffsverkehr.

Ein Denkmal und eine Inspirationsquelle?

Seit 1998 steht die Fehmarnsundbrücke unter Denkmalschutz. Ob der Architekt Gerd Lohmer, der auch als „Brückenbaupapst“ bezeichnet wurde und sieben Rheinbrücken errichtete, die Rockband „Karat“ für ihren Song „Über sieben Brücken musst du gehen“ inspirierte, bleibt allerdings ungeklärt.

Anekdoten und Legenden:

Zahlreiche Geschichten und Legenden ranken sich um die Fehmarnsundbrücke. So war sie angeblich bei ihrer Eröffnung die längste Brücke Europas, verlor diesen Titel aber schon bald an die Severn-Brücke in Großbritannien.

Eine weitere Legende erzählt vom „Fehmarnsund-Geist“, der in den 1960er Jahren Autofahrer in Angst und Schrecken versetzte. Angeblich handelte es sich um den Geist eines Arbeiters, der beim Bau der Brücke ums Leben gekommen war.

Es wird behauptet, dass sein Geist noch immer auf der Brücke umherwandert und Autofahrer erschreckt. Ob an dieser Legende wirklich etwas dran ist, sei dahingestellt.

Eine weitere Geschichte, die oft erzählt wird, handelt von einem Mann, der auf der Fehmarnsundbrücke von einem Vogel getroffen wurde. Es heißt, dass der Mann von einem Kormoran getroffen wurde, der ihm direkt ins Gesicht geflogen war.

Der Mann konnte das Tier zwar abwehren, wurde aber von dessen Schnabel verletzt. Seitdem gibt es Warnschilder auf der Brücke, die Autofahrer dazu auffordern, langsamer zu fahren und auf mögliche Vogelschwärme zu achten.

Diese Anekdoten und Geschichten zeigen, dass die Fehmarnsundbrücke nicht nur eine wichtige Verkehrsverbindung ist, sondern auch ein Ort mit vielen interessanten Geschichten und Legenden.

Zukunft der Verbindung:

Die Tage der Fehmarnsundbrücke als alleinige Verbindung zwischen Ostholstein und Fehmarn sind gezählt. Im Zuge des Baus der neuen Beltquerung nach Dänemark wird auch die Verbindung zwischen dem Festland und der Insel durch einen Tunnel ersetzt.

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