Auf Kafkas Spuren: Helgoland, Lübeck und mehr

Franz Kafka, einer der bedeutendsten Schriftsteller des 20. Jahrhunderts, hinterließ auch in Schleswig-Holstein seine Spuren. Von geheimen Liebschaften in Lübeck bis hin zu inspirierenden Reiseplänen auf Helgoland – entdecken Sie die faszinierende Verbindung zwischen Kafka und dem Norden Deutschlands. Tauchen Sie ein in die kafkaeske Welt und erleben Sie, wie Schleswig-Holstein den Ausnahmeautor bis heute ehrt.

Franz Kafka, der am 3. Juni 1924 im Alter von nur 40 Jahren an Tuberkulose starb, zählt zu den bedeutendsten Schriftstellern des 20. Jahrhunderts. Sein Werk, geprägt von Entfremdung, Bürokratie und kafkaesker Absurdität, fasziniert und verstört Leser bis heute. Auch in Schleswig-Holstein hinterließ der Ausnahmeautor seine Spuren.

Sein Tod vor 100 Jahren wird weltweit mit Gedenkveranstaltungen, Büchern und Filmen gefeiert. Und auch in Schleswig-Holstein kann man an den weltberühmten Schriftsteller erinnern.

Im Jahr 1901 unternahm der junge Kafka gemeinsam mit einem Onkel eine Erholungsreise auf die Nordseeinsel Helgoland, um sich von den Strapazen des Abiturs zu erholen.

Gut ein Jahrzehnt später, im Sommer 1914, plante er ursprünglich, mit seiner damaligen Verlobten Felice Bauer Urlaub im idyllischen ostholsteinischen Dorf Gleschendorf zu machen. Letztendlich löste sich die Verlobung jedoch auf und Kafka reiste stattdessen allein nach Lübeck.

In der Hansestadt bezog Kafka zunächst ein Hotel am Bahnhof, zog dann aber in den bis heute noch existierenden „Kaiserhof“ an der Untertrave. https://kaiserhof-luebeck.com/

Hier traf Kafka auch seine heimliche Geliebte Gerti Wasner wieder, in die er sich zuvor in einem Schweizer Sanatorium verliebt hatte. Die 18-jährige Lübeckerin faszinierte ihn sehr und möglicherweise trieb ihn die Sehnsucht nach ihr nach Lübeck, da ihre Familie ein Ferienhaus in Gleschendorf besaß.

Es gibt Hinweise, dass sich Kafka von einem Ereignis in Gleschendorf zu seiner Erzählung „Der Landarzt“ inspirieren ließ, in der ein Arzt zunächst kein Pferd hat, um zu einem Patienten zu fahren – ähnlich wie es dem dortigen Arzt einst erging. Über den Strand Lübeck-Travemünde schrieb Kafka in sein Tagebuch, dass er barfuß am Strand saß und das Gefühl hatte, damit als „unanständig aufzufallen“. War es damals doch noch verpönt, nackte Haut in der Öffentlichkeit zu zeigen.

Möglicherweise wollte Kafka auch die FKK-Kolonie in Klingberg besuchen, um sich von Zwängen zu befreien, was seiner schüchternen Natur jedoch widersprach.

Letztlich entschied sich Kafka für die dänische Insel Falster und sah Gerti Wasner nie wieder. Obwohl Kafka selbst nie längere Zeit in Schleswig-Holstein verbrachte, hinterließ er durch seine Reisepläne, Inspirationen und die Verbindung zu Gerti Wasner deutliche Spuren in der Region.

Die Faszination für Kafkas Werk ist in Schleswig-Holstein nach wie vor ungebrochen. Regelmäßig finden Lesungen, Diskussionen und Ausstellungen statt, die sich mit Leben und Werk des Autors auseinandersetzen.

So bietet das Literaturhaus Schleswig-Holstein in Kiel ein vielfältiges Programm rund um Kafka. Im Jahr 2024, zum 100. Todestag des Schriftstellers, fanden dort besondere Veranstaltungen statt, darunter eine Lesung des Kafka-Experten Roland Reuß. https://literaturhaus-sh.de

Auch an anderen Orten Schleswig-Holsteins erinnert man an Kafka. Für Literaturliebhaber und Kafka-Fans sind die Orte, die Kafka besuchte oder die ihn inspirierten, interessante Ausflugsziele.

Ein Besuch auf Helgoland kann mit einer Spurensuche auf den Spuren Kafkas verbunden werden. In Lübeck lohnt sich ein Abstecher zur Gedenktafel und zum Literaturhaus. Mehr Infos unter dieser Adresse: https://www.luebeck-tourismus.de/

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