Das Haddebyer Noor – Ein Juwel der Natur

Packen Sie Ihre Kamera ein und machen Sie sich bereit für das ultimative Naturerlebnis! Das Haddebyer Noor in Schleswig-Holstein bietet Ihnen atemberaubende Landschaften, historische Schätze und jede Menge Inspiration. Lass Sie uns losziehen und dieses glaziale Juwel gemeinsam entdecken!

Als leidenschaftlicher Naturfotograf habe ich das Glück, die Schönheit des Haddebyer Noors (1) unweit von Schleswig mit meiner Kamera festzuhalten. Dieses idyllische Gewässer, eingebettet in die malerische Landschaft Schleswig-Holsteins, ist ein wahres Juwel der Natur und eine Quelle der Inspiration für meine Arbeit.

Das Haddebyer Noor ist ein typisches Beispiel für die glazialen Rinnen, die während der letzten Eiszeit von den mächtigen Gletschern geformt wurden. Mit einer maximalen Tiefe von 5,2 Metern bietet es einen faszinierenden Einblick in die geologische Geschichte unserer Region.

Auf den Spuren der Geschichte

Ich habe das Noor umwandert. Vom Parkplatz vor dem Haithabu-Museum aus erreichte ich nach etwa einem Kilometer auf einem schmalen Pfad die Noorbrücke. Am Wegesrand erinnert der imposante Sigtryggstein an den gefallenen König. Insgesamt fünf solcher Runensteine aus dem 10. Jahrhundert wurden bisher in der Umgebung entdeckt.

Die Noorbrücke überspannt eine enge Stelle zwischen dem Haddebyer und dem Selker Noor. Die Bänke am gegenüberliegenden Ufer luden zu einer wohlverdienten Pause ein. Doch auch weiter entlang des Weges gibt es viele gute Rastplätze.

Der Pfad steigt zum Ostufer hin an und führt dann kontinuierlich auf und ab, oft über Treppen. Immer wieder öffnen sich zwischen den Bäumen beeindruckende Ausblicke auf das Noor, Haithabu und Schleswig. Leider kündigt der Verkehrslärm bald die Nähe der Bundesstraße an.

Dort findet sich Abseits der der Bundesstraße auf der östlichen Anhöhe im Bereich des Zugangs zum Haddebyer Noor die Kriegsgräberstätte Karberg mit Gedenkhalle und Gedenkstein Karberg. Die Kriegsgräberstätte ehrt über 1200 Tote des letzten Krieges.

Nach etwa 700 Metern über den Damm erreicht man das Restaurant Odin. Die kleine Feldsteinkirche gegenüber gilt als die erste Kirche Dänemarks. Stelen erinnern an Ansgar von Bremen, der eine Schlüsselrolle bei der Verbreitung des Christentums in Nordeuropa spielte.

Nur wenige Schritte trennen nun noch vom Ausgangspunkt, dem Wikingermuseum Haithabu (seit 2018 UNESCO-Welterbe). Mit Originalfunden und modernen Medien bietet die Dauerausstellung ebenso viel Spannung wie die Architektur im skandinavischen Stil. Im hauseigenen Kino kann man spannende Geschichte erleben.

Wollen Sie auch das Noor umwanden? Hier ausführliche Information: https://www.ostseefjordschlei.de/tour/rund-ums-haddebyer-und-selker-noor.

Informationen über das Wikinger Museum Haithabu entnehmen Sie bitte dieser Website: https://haithabu.de/de/startseite.

Wenn Sie schon in der Gegend sind, sollten Sie auch einen Abstecher zum Danewerk-Museum (ebenso wie Haithabu seit 2018 UNESCO-Welterbe) machen, hier Infos: https://danevirkemuseum.de/de/danewerk/.

Die Sage um die schwarze Greet

Wenn Sie das Danewerk-Gelände besuchen, sollten Sie auf dem Margarethenwall besonders Obacht geben, denn dort könnten Sie die „swarte Gret“ begegnen. Es handelt sich dabei um eine ruchlose, von Gott gestrafte Königin. Wenn die stets in Schwarz gekleidete Spukgestalt nicht gerade Wanderer erschreckt, lockt sie Schleifischer in den Tod. Lesen wir hier die Sage:

Zwei arme Fischer, die auf dem Schleswiger Holm wohnten, hatten die ganze Nacht vergeblich gearbeitet und zogen zum letzten Male ihre Netze wieder leer herauf. Als sie nun traurig heimfahren wollten, erschien ihnen die schwarze Greet, in königlicher Pracht mit Perlen und Diamanten geschmückt, aber im schwarzen Gewande. Die sprach zu den Fischern: „Legt eure Netze noch einmal aus. Ihr werdet einen reichen Fang tun. Den besten Fisch aber, den ihr fangt, müsst ihr wieder ins Wasser werfen.“ Sie versprachen es und taten, wie die Greet gesagt.

Der Fang war so überschwänglich groß, dass ihn der Kahn kaum fassen wollte. Einer der Fische aber hatte Goldmünzen statt der Schuppen, Flossen von Smaragd und auf der Nase Perlen. „Das ist der beste Fisch“, sprach der eine und wollte ihn wieder ins Wasser setzen. Aber des andre wehrte ihm und versteckte den Fisch unter der Übrigen, dass die Greet ihn nicht sähe.

Dann ruderte er hastig zu; denn ihm war bange. Ungern folgte ihm sein Gefährte. Aber wie sie so hinfuhren, fingen die Fische im Boote allmählich an zu blinken wie Gold; denn der Goldfisch machte die Übrigen auch golden. Der Nachen ward immer schwerer und versank endlich in die Tiefe, in die er den bösen Gesellen mit hinabzog. Mit Not entkam der andere und erzählte die Geschichte den Holmer Fischern.


Quelle: Neuausgabe von Otto Mensing, 1921

Mehr über den Margarethenwall finden Sie hier: https://www.schlei-ostsee-urlaub.de/data/schlei-ostsee-urlaub_1374.html.

Quellen / Weiterführende Informationen

(1) Was ist eigentlich ein Noor?

Ein Noor ist ein typisches Gewässer in Schleswig-Holstein, das durch die letzte Eiszeit geformt wurde. Es handelt sich um eine glaziale Rinne oder ein Zungenbecken, das von den vorrückenden und zurückweichenden Gletschern hinterlassen wurde. 

Die Noors sind nicht nur landschaftliche Highlights, sondern auch Lebensräume für eine Vielzahl an Pflanzen und Tieren. Einige der bekanntesten Beispiele sind das Windebyer Noor bei Eckernförde, das oben erwähnt Haddebyer Noor nahe Schleswig und das Ornumer Noor in Kosel.  

Mit einer maximalen Tiefe von über 14 Metern beim Windebyer Noor und einer idyllischen Lage inmitten grüner Landschaften laden sie Naturliebhaber und Erholungssuchende gleichermaßen ein.

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