Vom Gasglühlicht zur elektrischen Beleuchtung: Die Geschichte der Elektrifizierung in Flensburg

Flensburg, eine Stadt mit reicher Geschichte, erlebte Ende des 19. Jahrhunderts einen bedeutenden Wandel in der Beleuchtung. Das neue Theater sollte standesgemäß beleuchtet werden, doch die damals dominierende und günstigere Gasbeleuchtung stand im Widerspruch zu diesem Anspruch. Was lag da näher, als die Elektrifizierung der Stadt voranzutreiben?

Flensburgs Theater sollte standesgemäß beleuchtet werden, doch Gas war die dominierende und günstigere Beleuchtungsart. Was lag da näher, als die Elektrifizierung der Stadt voranzutreiben?

Im Jahr 1893 keimte in Flensburg der Wunsch nach elektrischem Licht auf. Die neue Theaterbeleuchtung sollte standesgemäß erfolgen, doch Gas war zu dieser Zeit die dominierende und günstigere Beleuchtungsart. Die Gründung der „Flensburger Elektrizitätswerk“ am 11. Juni 1894 läutete die Ära der Elektrifizierung in der Stadt ein.

Obwohl Strom anfangs mit 55 Pfennig pro Kilowattstunde deutlich teurer war als Gas (ein Liter Bier kostete damals 24 Pfennig), bot er klare Vorteile. Bereits am 31. August 1894 ging das Kraftwerk an der Karlstraße in Betrieb und versorgte zunächst ein kleines Gebiet in der Innenstadt sowie natürlich das Theater, welches bei seiner Eröffnung im September 1894 mit 1000 elektrischen Lampen erstrahlte.

Der Siegeszug der Elektrifizierung war unaufhaltsam. Die Zahl der Stromkunden wuchs rasant: 1897 waren es 120, 1900 bereits 530 und 1905 schon 1185. Auch die Stadt Flensburg erkannte das Potenzial und übernahm 1913 mit ihrem neuen Kraftwerk am westlichen Fördeufer die Stromversorgung. Am 31. Dezember 1913 stellte das Elektrizitätswerk an der Karlstraße seinen Betrieb ein.

Während der Betrieb des Kraftwerks eingestellt wurde, hinterließ es gemischte Gefühle bei den Anwohnern des Johannisviertels. „Nahezu zwei Jahrzehnte“ hatten die Schornsteine „Ruß- und Rauchmassen über die innere Stadt ausgespien“, wie die Lokalpresse damals berichtete.

Heute steht am ehemaligen Standort des Kraftwerks ein Umspannwerk der Stadtwerke Flensburg. Flensburgs Weg zum elektrischen Licht war geprägt von technischem Fortschritt, wirtschaftlichen Überlegungen und dem Wunsch nach einer sauberen und modernen Stadtbeleuchtung.

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